Schönherr

Schönherr
Schönherr,
 
1) Albrecht Friedrich Gerhard, evangelischer Theologe, * Katscher (bei Leobschütz) 11. 9. 1911; trat als Vikar 1934 der Bekennenden Kirche bei. Nach dem Zweiten Weltkrieg, an dem er als Soldat (1940-45) teilnahm, war Schönherr in verschiedenen kirchlichen Ämtern tätig. 1967 wurde er Verwalter des Bischofsamtes für Berlin (Ost) und den in der DDR liegenden Teil des Kirchengebietes der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg; 1972-81 war er Bischof der »Region Ost« der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg. Als Vorsitzender des Leitungsgremiums des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR (1969-81) sprach sich Schönherr für ein bewusstes, theologisch verantwortetes und auch den vielen Nichtchristen verpflichtetes Christsein in der Gesellschaft der DDR aus (Kirchen in der DDR).
 
Werke: Gratwanderung. Gedanken über den Weg des Bundes der Evangelischen Kirchen in der Deutschen Demokratischen Republik (1992);. .. aber die Zeit war nicht verloren. Erinnerungen eines Altbischofs (1993).
 
Ausgabe: Gesprochen zur Zeit und zur Unzeit. Reden, Aufsätze, Predigten 1973-1994, bearbeitet von C. Dobenecker (1995).
 
 2) Karl, österreichischer Schriftsteller, * Axams (bei Innsbruck) 24. 2. 1867, ✝ Wien 15. 3. 1943; war Arzt in Wien, ab 1905 freier Schriftsteller. Schrieb Gedichte in Tiroler Mundart (»Tiroler Marterln für abg'stürzte Bergkraxler«, 1895; »Inntaler Schnalzer«, 1895) und Erzählungen in Form von Kalendergeschichten (»Allerhand Kreuzköpf'«, 1895), ferner handlungsstarke, zum Teil sozialkritische Dramen über Themen seiner Tiroler Heimat. Dabei neigte er zu Heroisierung und völkische Romantisierung.
 
Weitere Werke: Tragödien: Die Bildschnitzer (1900); Glaube und Heimat (1910).
 
Dramen: Erde (1908); Narrenspiel des Lebens (1918); Die Hungerblockade (1925, 1927 unter dem Titel Der Armen-Doktor).
 
Schauspiele: Frau Suitner (1916); Es (1923).
 
Volksstück: Der Judas von Tirol (1927).
 
Ausgabe: Gesamtausgabe, herausgegeben von V. K. Chiavacci, 3 Bände (1967-74).

Universal-Lexikon. 2012.

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